
Sophokles, König Ödipus. Vatermörder, Richter und Retter der Polis.
Neue Übersetzung und erklärende Anmerkungen. Mit einem Essay zur Interpretation der Tragödie.
Herbert BANNERT
160 Seiten | 16,5 x 24 cm | Hardcover | EUR 35,00 | ISBN: 978-3-902868-03-9
ET: 02/2013
Beschreibung:
Der ,König Ödipus‘ ist einer der berühmtesten Texte der Weltliteratur und wird nicht nur von den Theatern immer wieder in neuen Inszenierungen mit neuen Interpretationen aufgeführt, sondern auch in der Schule gelesen und im Literaturunterricht behandelt. Das Stück fasziniert, und die vielen Deutungsversuche machen es zusätzlich interessant.
Die neue Übersetzung, versehen mit einem ausführlichen Essay zum Verständnis und zur Rezeption des Stücks und Erläuterungen zum Text, zur Aufführungspraxis und zu den Konventionen des griechischen Theaters, bietet das Stück aus einer ,zeitlosen‘ Perspektive des Zusehers.
Sophokles brachte eine Tragödie auf die Bühne, mit der er die Aufmerksamkeit der Athener durch eine spannende Handlung wecken wollte. Das Ziel des Dichters, der Athener und damit zugleich Bürger und Politiker war, ist es davor zu warnen, mit Informationen allzu leichtfertig umzugehen: Ödipus, der König von Theben und damit der oberste Richter der Stadt, führt eine Untersuchung, ohne über die jeweils relevanten Informationen zu verfügen. Sophokles zeigt exemplarisch, dass Schlussfolgerungen, die sich auf unzulängliche Beweise stützen, zwangsläufig in die Irre führen.
Die neue Übersetzung, versehen mit einem ausführlichen Essay zum Verständnis und zur Rezeption des Stücks und Erläuterungen zum Text, zur Aufführungspraxis und zu den Konventionen des griechischen Theaters, bietet das Stück aus einer ,zeitlosen‘ Perspektive des Zusehers.
Sophokles brachte eine Tragödie auf die Bühne, mit der er die Aufmerksamkeit der Athener durch eine spannende Handlung wecken wollte. Das Ziel des Dichters, der Athener und damit zugleich Bürger und Politiker war, ist es davor zu warnen, mit Informationen allzu leichtfertig umzugehen: Ödipus, der König von Theben und damit der oberste Richter der Stadt, führt eine Untersuchung, ohne über die jeweils relevanten Informationen zu verfügen. Sophokles zeigt exemplarisch, dass Schlussfolgerungen, die sich auf unzulängliche Beweise stützen, zwangsläufig in die Irre führen.
Dass viele andere, und darunter sehr berühmte, Deutungen möglich sind, zeigt die Qualität des Stückes. Die neue Interpretation hingegen versucht zu zeigen, dass die Sichtweise und das Verständnis der Zuschauer im Athen des 5. Jh. v. Chr. weniger hintergründig und wesentlich mehr an der augenblicklichen Meinungsbildung orientiert war.
Vitae zum Autor:
Herbert Bannert, geb. 1950 in Wien, Univ.-Prof. für Klassische Philologie an der Universität Wien, Gastaufenthalte an den Universitäten Salzburg, Graz und Freiburg im Breisgau. Publikationen zum griechischen Epos, zur griechischen Tragödie und zu medizinischen Texten der Antike. Veröffentlichungen: Homer, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 8. Auflage 2005 (Rowohlts Monographien); Homer lesen, Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog 2005; Aufsätze in Zeitschriften und Sammelpublikationen.