Maximilian Schimek. Vorläufer der wissenschaftlichen Slawistik: Leben, Werk, Editionen

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Hrsg. Stefan Michael NEWERKLA | Václav PETRBOK | Taťána VYKYPĚLOVÁ


MAXIMILAN SCHIMEK
Vorläufer der wissenschaftlichen Slawistik: Leben, Werk, Editionen


Band 2 - Reihe Bohemoslavica abscondita

 

380 Seiten | 17 x 24 cm | Softcover | EUR 65,00 | ISBN: 978-3-902868-46-6 | ISSN: 2518-6124 | Erscheinungstermin: April 2014
 

 

Das Leben und Schaffen des vielseitigen Gelehrten Maximilian Wenzel Schimek (1748–1798), als Kind tschechischer Eltern in einer steirischen Grenzstadt geboren, bildeten den Ausgangspunkt für unsere empirischen Forschungen zu den Anfängen der wissenschaftlichen Slawistik in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts im Rahmen des vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) geförderten Projekts P 19607–G03 „Vorläufer der wissenschaftlichen Slawistik: Maximilian W. Schimek“. Insbesondere das späte 18. Jahrhundert, eine Schlüsselperiode für die Entwicklung der modernen Sprachwissenschaft, ist über lange Zeit vor dem Hintergrund von vorgefassten Meinungen und Vorurteilen gesehen worden, gerade auch im Hinblick auf Schimeks und Pohls Anteil an den Anfängen wissenschaftlicher slawistischer Studien und am Prozess der tschechischen nationalen Erneuerung. In Überwindung dieser Sichtweise wollen wir das Schaffen Maximilian Schimeks und seine Biographie aus dem Blickwinkel seiner Epoche und ihrer sozialen wie akademischen Zwänge sowie unter dem Gesichtspunkt ihrer dynamischen historischen Entwicklungslinien neu betrachten.


Einen Schwerpunkt dieser Bemühungen stellt dabei die Analyse und erstmalige kritische Edition von wichtigen Handschriften Schimeks dar, der Konspekte (lateinisch und deutsch) seiner gesamtslawischen Sprachlehre und Sprachgeschichte sowie insbesondere der lateinischen Vollfassung des ersten Teils der gesamtslawischen Sprachlehre (Tabella Ima seu Schematismus alphabetorum Slavonicorum et eorundem orthoepiae, Manuskript des Prager Nationalmuseums mit der Signatur IX A 33). Beide Handschriften legen ein wichtiges Zeugnis ab sowohl von der Form als auch der Struktur des wissenschaftlichen linguistischen Diskurses dieser Zeit. Sie stammen aus den frühen 80er Jahren des 18. Jahrhunderts, entstanden also 40 Jahre vor der Publikation der Institutiones linguae Slavicae dialecti veteris (1822) durch Josef Dobrovský und zumindest zehn Jahre vor der Veröffentlichung des ersten Teils der Bibliotheca Slavica antiquissimae dialecti communis et ecclesiasticae universae Slavorum gentis (1795) durch Václav Fortunát Durych. Schimeks Rolle war in diesem Kontext die eines Eklektikers in wissenschaftlichen und eines genauen Beobachters in politischen Belangen, was in Kombination einerseits zu frühen Erfolgen, später jedoch zu einem schlechten Ruf und Vorwürfen geistigen Diebstahls führte.


Abgesehen von einer vollständigen Biographie des Gelehrten, beinhaltet unser Buch weiteres, bislang unveröffentlichtes Material wie etwa Briefe aus der Korrespondenz mit dem Krainer Unternehmer und Gelehrten, Schriftsteller und Mäzen Karl Sig(is)mund Zois (auch Zoys) Freiherrn (Baron) von Edelstein, slowenisch Žiga Zois, sowie dem Görlitzer Juristen und Sorabisten Karl Gottlob von Anton, aber auch wissenschaftliche Studien zu Schimeks linguistischem und literarischem Schaffen.

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis:

  • Vorwort der Bandherausgeber 
  • Stefan Michael Newerkla - Maximilian Wenzel Schimek – Leben und Werk
  • Václav Petrbok - Zwei literaturgeschichtliche Miszellen über Maximilian Schimek
  • (1) Schimek und seine Rolle im Broschürenkrieg, (2) Schimek als Kultur- und Literaturhistoriker
  • Taťána Vykypělová - Maximilian Schimeks allslawische Sprachlehre: Eine Geschichte, die nicht geschehen ist
  • Taťána Vykypělová - Bemerkungen zu den Editionsprinzipien
  • Maximilian Schimek - Ankündigungen der allslawischen Sprachlehre
  • Maximilian Schimek - Tabella Ima seu Schematismus alphabetorum Slavonicorum et eorundem orthoepiae
  • Maximilian Schimek - Tabella IIda
  • Opera citata - Von Maximilian Schimek in den edierten Handschriften zitierte Literatur
  • Briefe von Maximilian Schimek an Baron Žiga Zois und Karl Gottlob von Anton
  • Werkverzeichnis von Maximilian Schimek
  • Quellen- und Literaturverzeichnis

 

Die Reihe: BOHEMOSLAVICA ABSCONDITA
Während Archiv- und Recherchearbeiten kommt es bis in die Gegenwart immer wieder vor, dass wichtige, aber seltene Werke erneut aufgefunden und verloren geglaubte, noch unveröffentlichte Handschriften und Manuskripte neu entdeckt werden. So geschah dies auch im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts zum Wiener Anteil am Prozess der tschechischen nationalen Erneuerung. Die Reihe "Bohemoslavica abscondita" möchte diese bislang verborgenen Schätze der bohemistisch-slawistischen Geisteskultur zugänglich machen und solche Schriften durch kritische Editionen, begleitet von wissenschaftlichen Analysen, einem breiteren Fachpublikum und der interessierten Öffentlichkeit erschließen.